Blau kombiniert.

Kombinierter Verkehr im Aufwind

„Lokführer werden!“ – das stand für viele mal ganz oben auf der Wunschliste, wenn man gefragt wurde „Was willst du denn mal werden wenn du groß bist? “ Dass man in diesem Berufszweig einmal persönlich zur Reduzierung von Schadstoffemissionen im Güterverkehr beitragen kann, war dabei vielleicht weniger ausschlaggebend.

Fakt ist, dass der kombinierte Verkehr (KV) durch die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene und auf den Seeweg zu einer deutlichen Reduzierung von Schadstoffemissionen führt. Im Vergleich mit Straßentransporten sind Emissionen des Schienengüterverkehrs sowohl bei Feinstaub und Stickoxiden wie auch bei Klimagasen bedeutend geringer. Durch die Fährverbindungen nach Skandinavien und ins Baltikum bieten wir in Kiel sogar das Nonplusultra, den „Multimodalen Transport“ (Schiene + Schiff + Straße) – im wirtschaftlichen wie auch im ökologischen Sinne.

Der kombinierte Ladungsverkehr Schiene/Schiff hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2020 wurden 33.000 Ladungseinheiten statt über die Straße auf der Schiene in den Kieler Hafen transportiert. Die Verlagerung „From Road to Sea“ ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, der unsere Straßen durch Güterverkehr (international als auch national) entlastet. So entwickeln wir den Bahnanteil zusammen mit unseren Partnern stetig weiter. Lokführer, ein Job mit Zukunft, also!

Ein maßgebliches Puzzleteil unserer BLUE PORT-Strategie ist das VEGA-Projekt mit CFL. Nur etwa zehn Prozent der auf europäischen Straßen verkehrenden Lkw-Trailer verfügen über die notwendige Ausrüstung für die Beförderung auf der Schiene, um von einem Kran angehoben und auf einen Waggon gesetzt zu werden. Dazu müssen Trailer unter anderem verstärkte Greifkanten haben. Um eine Lösung für die restlichen 90 Prozent der Straßentrailer zu finden und das Handling im KV für nicht-kranbare Anhänger zu ermöglichen, wurde das VEGA-System erfunden. Dabei handelt es sich um eine Plattform, auf die ein Trailer ebenerdig, also ohne Rampe, gefahren werden kann. Die Plattform wird dann mitsamt dem Trailer angehoben und in den Taschenwaggon des Zuges gesetzt.

Six Reasons Why.

Kombinierter Verkehr.

Lkw und Güterzug sind ein gutes Team und ergänzen sich hervorragend. Verpackt in standardisierte Container oder kranbare Trailer können alle erdenklichen Handelsgüter unproblematisch zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern umgeladen werden und so die jeweils günstigsten Eigenschaften nutzen.
Fahrzeuge im KV dürfen insgesamt 44 t wiegen, also 4 t mehr als reine Straßentransporte. Am Straßenverkehr dürfen und müssen sie natürlich teilnehmen, aber begrenzt: nur von/bis zum nächsten geeigneten KV-Terminal. Außerdem sind hierfür eingesetzte Lkw für die letzte Meile von Sonn- und Feiertagsfahrverboten ausgenommen und von der Kfz-Steuer befreit.
Gütertransporte nehmen immer mehr zu. Der Schienenweg ist ein sinnvoller Weg, einem drohenden Verkehrskollaps auf den Straßen entgegenzuwirken.
Kaum ein Frachtversender oder Empfänger verfügt über einen direkten Hafen- und Schienenanschluss und über eigene Krananlagen. KV-Terminals ermöglichen die Verladung und es ergeben sich Kostenvorteile aus der Zusammenfassung von Ladung.
Züge brauchen keine Ruhepausen und fahren gern nachts, außerhalb der Rushhour des Personenschienenverkehrs. Schlau getaktet werden Güterzüge abends beladen, gehen nachts auf Reisen und erreichen im sogenannten „Nachtsprung“ das Zielterminal am nächsten Tag.
Fahrermangel. Heute fehlt eine mittlere fünfstellige Anzahl an Lkw-Fahrern, Tendenz steigend. So ist es nur logisch, verstärkt auf Schiene und Schiff zu setzen und Fahrer regional einzusetzen. Vielleicht ein Weg, diesen Berufszweig für weitere Arbeitnehmergruppen interessant zu machen, die abends und an den Wochenenden gern bei ihren Familien sind oder sein müssen.

Um den kombinierten Verkehr weiterzuentwickeln,
bauen wir fortlaufend aus.


Business Information

Regelmäßige Zugverbindungen bietet der Kombishuttle für Trailer, Wechselbrücken und Container von Kiel innerhalb Deutschlands und europaweit.

Die Eisenbahn des PORT OF KIEL bietet mit eigenem Gleisnetz und ihrem Rangierbahnhof in Meimersdorf optimale Voraussetzungen für den Schienentransport von und zu allen Hafenteilen.